Reisetagebuch, Tag 1:
„Es war ein eindrucksvoller, wenn auch kurzer erster Tag in Armenien. Wir sind alle wohlbehalten gegen 5 Uhr morgens Ortszeit in Jerewan gelandet. Unser erster Tag begann damit, dass wir uns am frühen Nachmittag zur Begrüßung an der Schule unserer Austauschschüler getroffen haben. Dort haben wir gemeinsam gegessen, getrunken, uns ausgetauscht und die Schule erkundet. Am späten Nachmittag sind wir dann in mehreren Gruppen losgezogen, um die Stadt Jerewan näher kennenzulernen. Dabei ist uns aufgefallen, dass es teilweise große Unterschiede gibt – zum Beispiel ein hochmodernes und sauberes Stadtzentrum, während die Wohnhäuser in der Umgebung größtenteils alt und teilweise beschädigt sind.“
Beitrag von: Adrian

Reisetagebuch, Tag 2:
Unser zweiter Tag in Jerewan – Ein Ausflug nach Gyumri
„Heute begann unser Tag um 8:30 Uhr an der Schule, von wo aus wir gegen 8:40 Uhr mit dem Bus in Richtung Gyumri fuhren. Während der Fahrt konnten wir die beeindruckenden, noch schneebedeckten Berge Armeniens bestaunen. Unser erster Halt war eine Kirche, in der wir viel über Armenien und seine Hauptstadt erfuhren. Armenien ist das älteste christliche Land der Welt, und etwa 95 % der Bevölkerung sind Christen. Besonders faszinierend war für uns die Tradition des Kerzenanzündens in armenischen Kirchen, die sich etwas von unserer unterscheidet. Anschließend besuchten wir das Museum für Stadtarchitektur und Kunst. Dort lernten wir viel über die Geschichte Armeniens und das Leben der Menschen in früheren Zeiten. Nach der spannenden Führung hatten wir alle Hunger und gingen gemeinsam essen. Es war sehr lustig und lecker.
Gestärkt fuhren wir weiter auf einen Berg, wo wir eine renovierte Kirche besichtigten, die heute als Veranstaltungsort für Theateraufführungen genutzt wird. Danach erkundeten wir das Stadtzentrum von Gyumri und besichtigten die beeindruckende „Schwarze Kirche“. Auf einem großen Platz mit einer großen Statue hatten wir sogar die Gelegenheit, eine Kutschfahrt zu machen. Zum Abschluss des Tages probierten wir Ponchik, ein traditionelles armenisches Gebäck, und verewigten unsere Namen auf einer großen Wand.“
Beitrag von Emma

Reisetagebuch, Tag 3
Unser dritter Tag in Jerewan – Lavash backen, Tanzen und ein Geburtstag
„Heute begann unser Tag in Ejmiatsin, wo wir die traditionelle Zubereitung von Lavash, einem beliebten armenischen Fladenbrot, kennenlernen durften. Es war spannend zu sehen, wie dieses Gericht hergestellt wird, und noch aufregender, es selbst auszuprobieren. Lavash kann mit verschiedenen Zutaten wie Käse, Wurst und Kräutern belegt und anschließend gegessen werden, was wir natürlich direkt getan haben. Nach dem Essen wurde getanzt! Wir bekamen einen Einblick in die armenische Tanzkultur und konnten sogar selbst mittanzen. Auch wenn es anfangs nicht ganz einfach war, hatten wir den Dreh schnell raus. Begleitet wurden wir dabei von einem armenischen Schüler mit seiner Trommel. Anschließend ging es weiter mit Töpfern – eine lustige Erfahrung. Wir hatten eine Menge Spaß und konnten dabei viel lernen. Am späten Nachmittag trafen wir uns alle in der Stadt, um Helenas Geburtstag zu feiern. Nach einem kleinen Stadtbummel machten wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt. Der Aufstieg über zahlreiche Treppen war zwar anstrengend, aber der atemberaubende Blick über Jerewan hat sich gelohnt!“
Beitrag von Emma

Reisetagebuch, Tag 4:
Kloster Khor Virap
„Unser vierter Tag begann um 11 Uhr mit einem Treffen in der Schule, bei dem wir uns alle versammelten und gemeinsam frühstückten. Gegen 11:30 Uhr stiegen wir dann in den Bus, um zu unserem Tagesziel, dem Kloster Khor Virap, zu fahren.
Nach einer knapp 45-minütigen Fahrt kamen wir schließlich an und besichtigten nach einer kurzen Pause das Kloster. Dort erfuhren wir viel über die Geschichte des Ortes und das Christentum im Allgemeinen.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause und – wie immer – vielen Fotos mussten wir trotz starken Windes einen Berg hinaufsteigen. Oben angekommen, wurden wir jedoch mit einem atemberaubenden Blick auf den Ararat belohnt.
Anschließend kauften einige von uns auf einem kleinen Markt Souvenirs, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg machten. Einige ließen den Tag mit einer Runde Eislaufen ausklingen, während andere die Zeit mit ihren Gastfamilien verbrachten.“
Beitrag von Helena

Reisetagebuch, Tag 5:
Gedenken der Opfer des armenischen Völkermords von 1915
„Am mittlerweile fünften Tag unserer Reise besuchten wir zunächst eine Deutschstunde an unserer Partnerschule. Dabei stellte sich heraus, dass viele Dinge, die wir als selbstverständlich erachten (zum Beispiel „je – desto“ oder „sowohl – als auch“), dort gezielt erlernt werden. Dennoch war das Unterrichtsniveau dem unseren sehr ähnlich.
Anschließend besuchten wir das Genoziddenkmal (im Bild zu sehen) und das dazugehörige Museum, das uns – ebenso wie das Handschriftenmuseum – viel über die Identität und die Leidensgeschichte der Armenier vermittelte.
Um nach der bedrückenden Auseinandersetzung mit dem Genozid an den Armeniern auf andere Gedanken zu kommen, ging es danach weiter mit Ponchikessen, Shoppen und einem gemeinsamen Pizzaessen am Abend, bevor wir alle erneut in unsere Gasthäuser einkehrten.“
Beitrag von Friedrich

Reisetagebuch, Tag 6:
Ausflug zum Sewansee
„Unser sechster Tag begann um 9 Uhr mit einer Russischstunde, der wir als Gäste beiwohnen durften. Nach einer kleinen Frühstückspause im Schulgebäude starteten wir dann zur eigentlichen Exkursion des Tages – an den Sewansee.
Dort besuchten wir ein mehrere hundert Jahre altes Kloster, von dem aus wir eine wunderschöne Aussicht auf den See genießen konnten.
Aufgrund des starken Winds und der kühlen Temperaturen fiel unsere anschließende Bootsfahrt zwar recht kurz aus, war aber dennoch ein schönes Erlebnis.
Anschließend blieb uns noch etwas Zeit, und einige von uns kauften Souvenirs für ihre Familien.
Am frühen Abend, auf dem Rückweg, beschlossen wir, den Tag gemeinsam bei einer der Gastfamilien mit einem tollen Abendessen ausklingen zu lassen.“
Beitrag von Adam

Reisetagebuch, Tag 7:
„Am Donnerstag, dem 03.04., standen Garni und Geghard auf unserem Programm.
Bevor wir jedoch zur Exkursion aufbrachen, durften wir einen dritten Unterricht hospitieren – diesmal im Fach Musik. Dort wurden uns verschiedene armenische Instrumente, Lieder und die dazugehörigen Tänze vorgestellt und vorgespielt.
Eines dieser Instrumente war zum Beispiel das Kanun.
Nach der Busfahrt erreichten wir Garni und besuchten dort einen alten hellenistischen Tempel, den wir nach einem Spaziergang durch einen wunderschönen Garten erreichten. In diesem befanden sich blühende Bäume, beeindruckende Architektur und sogar ein dekonstruiertes römisches Badehaus.
Im Anschluss fuhren wir weiter zur sogenannten „Sinfonie der Steine“. In einem Tal, umgeben von hohen, steilen Felswänden, wanderten wir entlang eines kleinen Flusses – ein beeindruckendes Naturerlebnis.
Unser letztes Ziel war das Kloster Geghard. Dort besichtigten wir eine prachtvolle Kirche, deren Altar – wie in jeder Kirche zur Fastenzeit – verhüllt war.
Besonders auffällig waren hier die freilaufenden Katzen und Kühe, die eine willkommene Abwechslung zu den sonst häufiger anzutreffenden Straßenhunden darstellten.
Am Ende des Tages verbrachten wir individuelle Zeit mit unseren Gastfamilien.“
Beitrag von Hanna



